Sonntag, 11.05.2025
19:19
Selenski: Erwarte Putin am Donnerstag in der Türkei
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist bereit für das vom russischen Staatschef Wladimir Putin vorgeschlagene Friedensgespräch in der kommenden Woche. «Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich», schrieb Selenski auf der Plattform X. Der Kremlchef hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten. (DPA)
19:08
Trump: Ukraine soll «sofort» auf Gesprächsangebot Putins eingehen
US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine aufgefordert, Russlands Angebot zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs anzunehmen. «Russlands Präsident Putin will kein Waffenstillstandsabkommen mit der Ukraine, sondern möchte sich am Donnerstag in der Türkei treffen, um über ein mögliches Ende des Blutbads zu verhandeln», schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Trump fügte an: «Die Ukraine sollte dem sofort zustimmen.» (AFP)
12:00
«Ukraine hat uns missverstanden»: Kreml nicht bereit für Waffenruhe
Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, hat auf Äusserungen des ukrainischen Präsidenten Selenski reagiert. Dieser hatte zuvor gesagt, dass die Ukraine für Direktgespräche mit Russland bereit sei – diese seien aber erst möglich, wenn es zu einem Waffenstillstand komme. Er hatte Moskau daher aufgefordert, einem sofortigen Waffenstillstand zuzustimmen. Die Ukraine hat einem entsprechenden US-Vorschlag bereits zugestimmt.
«Putin hat klar gesagt: Erst Verhandlungen über die Ursachen, dann Gespräche zu einem Waffenstillstand», sagte Sacharowa am Sonntag. Die Ukraine habe das Statement von Wladimir Putin missverstanden. Was mit «Verhandlungen über die Ursachen» genau gemeint ist, führte sie nicht weiter aus. (bho)
11:23
Trump zur Ukraine: «Grosse Woche steht bevor»
US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich geäussert, dass ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg näherrücken könnte. «Ein möglicherweise grosser Tag für Russland und die Ukraine», schrieb er vor dem Hintergrund jüngster diplomatischer Vorstösse auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. «Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose «Blutbad» hoffentlich zu einem Ende kommt.» Er werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht. «Eine grosse Woche steht bevor!» (DPA)
10:20
«Positives Zeichen»: Selenski erwartet Waffenruhe ab morgen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat auf den Vorschlag von Wladimir Putin zu direkten Gesprächen für einen Waffenstillstand reagiert. «Es ist ein positives Zeichen, dass die Russen endlich eine Beendigung des Krieges in Betracht ziehen», schreibt er bei X (ehemals Twitter).
Die ganze Welt warte seit langer Zeit auf diesen Schritt. Um den Krieg wirklich zu beenden, muss es laut Selenski zuerst zu einer Waffenruhe kommen. «Es macht keinen Sinn, das Töten auch nur einen weiteren Tag fortzusetzen», schreibt er. Man erwarte deshalb von Russland, dass der Kreml eine vollständige, zuverlässige und langfristige Waffenruhe ab morgen bestätige. «Die Ukraine ist bereit, sich zu treffen», so Selenski.
00:34
Ende der von Russland erklärten dreitägigen Waffenruhe
Die von Russland erklärte dreitägige Waffenruhe in der Ukraine ist am Sonntag um Mitternacht (Ortszeit, 23.00 Uhr MESZ) zu Ende gegangen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zu Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine stimmte der Feuerpause nicht zu und fordert eine 30-tägige Feuerpause. Ein Vorschlag der USA sieht ebenfalls eine 30-tägige Waffenruhe vor.
Zuvor hatte der Kreml am Samstag mitgeteilt, er wolle den Vorschlag für eine 30-tägige Ukraine-Waffenruhe prüfen. Wie russische Staatsmedien am Samstag unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow berichtete, will der Kreml über die von Kiews westlichen Verbündeten vorgelegten Forderung «nachdenken». Peskow äusserte sich demnach im US-Fernsehsender CNN zu der «neuen Entwicklung», wies aber zugleich darauf hin, dass es «sinnlos» sei, Moskau «unter Druck zu setzen». (AFP)
Samstag, 10.05.2025
13:20
Ukraine bietet 30-tägige Waffenruhe ab Montag an
Kiew hat eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits ab Montag angeboten, falls Russland zustimmt. «Die Ukraine und alle Verbündeten sind bereit für eine vollständige, bedingungslose Waffenruhe zu Land, in der Luft und auf See für mindestens 30 Tage schon ab Montag», schrieb der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. (DPA)
13:03
Moskau reagiert gelassen auf neue Sanktionsdrohung
Russland hat gelassen auf den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine inklusive neuer Sanktionsdrohungen des Westens reagiert. Russland werde sich davon nicht einschüchtern lassen und habe sich ohnehin an die Strafmassnahmen gewöhnt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Staatsfernsehen in Moskau. «Wir stellen uns sogar schon vor, was wir nach der Verhängung dieser Sanktionen tun, wie wir ihre Folgen minimieren werden», sagte Peskow. «Uns mit Sanktionen Angst zu machen, läuft ins Leere.»
US-Präsident Donald Trump hatte Russland neue Sanktionen angedroht, sollte das Land eine Waffenruhe verweigern. Für eine 30-tägige Feuerpause stellt Moskau aber Bedingungen, darunter etwa ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schloss sich der Sanktionsdrohung an. Zum Zeitplan für eine Waffenruhe sagte er zuletzt: «Ich habe die grosse Hoffnung, dass es über dieses Wochenende eine Verabredung gibt für einen Waffenstillstand in der Ukraine.» (DPA)
07:20
Merz, Macron und Starmer in Kiew eingetroffen
Bundeskanzler Friedrich Merz ist mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer in Kiew eingetroffen. Dort wollen die drei zusammen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski treffen, um für eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe von 30 Tagen zu werben. Dieses Zeitfenster soll nach ihren Vorstellungen für Friedensverhandlungen mit Russland genutzt werden.
Diese Forderung hatte zuvor US-Präsident Donald Trump aufgestellt. Sie wird von den vier Europäern nun unterstützt. «Wir bekräftigen unsere Unterstützung für die Forderung von Präsident Trump nach einem Friedensabkommen. Russland ist aufgefordert, die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden nicht länger zu behindern», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die sie auf dem Weg nach Kiew veröffentlichten. (DPA)
00:17
Merz, Macron, Starmer und Tusk reisen gemeinsam nach Kiew
Der neue deutsche Kanzler Friedrich Merz ist zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer im Zug unterwegs nach Kiew. Dort wollen die drei zusammen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk am Samstag den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski treffen, um ein Zeichen der anhaltenden Unterstützung für das von Russland angegriffene Land zu setzen.
In einer gemeinsamen Erklärung stellten sie sich schon während ihrer Anreise hinter die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer vollständigen und bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe. Sie solle «Raum schaffen für Gespräche über einen gerechten und dauerhaften Frieden».
Europa und USA ziehen erstmals wieder an einem Strang
Damit scheinen die USA und Europa erstmals seit dem Amtsantritt Trumps bei den Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine wieder an einem Strang zu ziehen – zumindest in diesem einen Punkt. In den vergangenen Monaten hatte Trump im Alleingang versucht, den Krieg zu beenden. Bisher blieb er ohne Erfolg. Trump hatte Selenski massiv unter Druck gesetzt, Zugeständnisse an Putin zu machen. Die Europäer warnten dagegen vor einem Diktatfrieden.
In der Erklärung machen die Europäer nun deutlich, dass eine Gebietsabtretung der Ukraine an Russland für sie nicht infrage komme. «Russland muss seinen illegalen Angriffskrieg beenden und die Ukraine muss in die Lage versetzt werden, sich als souveräne Nation in ihren international anerkannten Grenzen zu entwickeln, auch für kommende Generationen.»
Sie sichern der Ukraine auch weitere militärische Hilfe zu, um der «andauernden barbarischen und völkerrechtswidrigen Invasion» Russlands Stand zu halten. «Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine weiter ausbauen. Solange Russland einem dauerhaften Waffenstillstand nicht zustimmt, werden wir den Druck auf Russlands Kriegsmaschine weiter erhöhen.»
Merz hatte den Besuch am Mittwoch bei seinem ersten Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vorbereitet. Der Kanzler habe den amerikanischen Präsidenten über die gemeinsame Erklärung informiert und der habe wohlwollend darauf reagiert, hiess es anschliessend aus Merz' Umfeld. Trump verschärfte anschliessend auf dem Portal Truth Social den Ton gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und drohte mit Sanktionen, falls Russland sich einer Waffenruhe verweigere. (DPA)
Freitag, 09.05.2025
13:51
Startschuss für Sondertribunal
Eine Gruppe von mehr als 30 Aussenministern und Diplomaten aus Europa und Partnerländern hat den Startschuss für ein internationales Sondertribunal zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gegeben. Das Richtergremium soll im niederländischen Den Haag angesiedelt werden und Top-Vertreter der russischen Führung zur Verantwortung ziehen. Die Runde verabschiedete bei einem Sondertreffen der EU-Aussenminister im westukrainischen Lwiw eine entsprechende Erklärung, um das Tribunal auf den Weg zu bringen.
Die Entscheidung dürfte auch als Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gedacht sein, der am Freitag in Moskau mit einer Militärparade an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 gedachte und dort erneut den Krieg gegen die Ukraine rechtfertigte.
Die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas sagte, das Tribunal werde «sicherstellen, dass die Hauptverantwortlichen für die Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden». Der russische Krieg sei im Informationszeitalter gut dokumentiert, «es gibt keinen Raum für Straflosigkeit». Der per Video zugeschaltete ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sagte: «Russland muss für seine Aggression wie die Nazis damals zur Rechenschaft gezogen werden.» (DPA=
12:07
Ukrainischer Geheimdienst: Ex-Soldaten spionierten für Ungarn
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat zwei ehemalige ukrainische Soldaten festgenommen, die für Ungarn spioniert haben sollen. Die beiden hätten versucht, im Westen der Ukraine Informationen über das ukrainische Militär zu sammeln und könnten wegen Landesverrat angeklagt werden, teilte der Geheimdienst am Freitag mit.
Es ist das erste Mal, dass eine mutmassliche ungarische Spionageoperation in der Ukraine bekannt wurde. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist einer der wenigen europäischen Regierungschefs, die noch freundschaftliche Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegen. Das Nato- und EU-Mitglied Ungarnverweigerte auch den Transport westlicher Waffen an die Ukraine über sein Territorium.
Der ungarische Aussenminister Peter Szijjarto dementierte die Angaben nicht direkt, stellte aber ihre Richtigkeit in Frage. «Ich fordere jeden auf, sich vor Nachrichten zu hüten, die in der ukrainischen Propaganda auftauchen», sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz. «Wenn wir Details oder offizielle Informationen erhalten, können wir uns damit befassen.» Das ungarische Verteidigungsministerium und der Geheimdienst reagierten zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. (AP)
10:16
Putin: «Ganz» Russland steht hinter Ukraine-Offensive
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der Militärparade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges betont, dass ganz Russland hinter der Offensive in der Ukraine stehe. «Das ganze Land, die Gesellschaft und das Volk unterstützen die Teilnehmer dieser speziellen Militäroperation», sagte Putin am Freitag. Russland «war und bleibt eine unzerstörbare Barriere gegen Nazismus, Russophobie und Antisemitismus», fuhr er fort.
In Moskau wird am Freitag mit einer grossen Militärparade der Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gefeiert. Der Zweite Weltkrieg war vor 80 Jahren durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. In Westeuropa wird des Ereignisses am 8. Mai gedacht, in Russland hingegen am 9. Mai. (AFP)
04:11
London kündigt Sanktionen gegen russische Schattenflotte an
Grossbritannien erhöht mit einem Sanktionspaket gegen die sogenannte russische Schattenflotte den Druck auf Kremlchef Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die britische Regierung werde bis zu 100 Öltanker sanktionieren, die ein Kernstück von Putins Schattenflotte bildeten und seit Anfang 2024 Fracht im Wert von mehr als 24 Milliarden Dollar befördert hätten, teilte die britische Regierung in der Nacht mit. Premierminister Keir Starmer werde die Massnahmen heute bei einem Treffen der nordeuropäischen Joint Expeditionary Force (JEF) in der norwegischen Hauptstadt Oslo ankündigen. Es handelt sich demnach um das «bisher umfangreichste Sanktionspaket».
«Die von Putins Kumpanen gesteuerte Schattenflotte finanziert nicht nur den illegalen Krieg des Kremls in der Ukraine. Die Schiffe der Flotte sind auch dafür bekannt, durch ihr rücksichtsloses Vorgehen in Europa kritische nationale Infrastruktur zu beschädigen», heisst es zur Begründung der Massnahmen.
Bedrohung durch mutmassliche Sabotageakte
Zur Flotte gehören Schiffe mit unklaren Eigentumsverhältnissen, die zum Teil nicht einmal versichert sind. Diese werden zum Beispiel dazu genutzt, den westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu umgehen oder aus der Ukraine gestohlenes Getreide zu transportieren. Im Januar hatten ausserdem mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Seitdem werden potenzielle Bedrohungen für die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht
Derzeit bereiten auch die Staaten der Europäischen Union ein neues Sanktionspaket vor. Auch dabei geht es Informationen der Deutschen Presse-Agentur zufolge um eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten. (DPA)
Donnerstag, 08.05.2025
22:52
Trump fordert 30-tägige Waffenruhe und droht mit Sanktionen
US-Präsident Donald Trump pocht auf eine 30-tägige bedingungslose Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine und droht erneut mit Sanktionen. «Wird der Waffenstillstand nicht eingehalten, werden die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen», schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social vermutlich in erster Linie an Russland gerichtet.
Er stellte sich mit dem Ruf nach einer 30-tägigen Waffenruhe hinter eine entsprechende Forderung aus Kiew. Moskau hatte er bereits in der Vergangenheit mit weiteren Sanktionen gedroht. Die USA hatten bereits im März eine 30-tägige Waffenruhe vorgeschlagen.
Diese Waffenruhe müsse letztlich zu einem Friedensabkommen führen, schrieb der Republikaner jetzt weiter. «Es kann alles sehr schnell gehen, und ich werde sofort zur Verfügung stehen, wenn meine Dienste benötigt werden.» Trump fügte hinzu: «Hoffentlich wird eine akzeptable Waffenruhe eingehalten, und beide Länder werden dafür zur Rechenschaft gezogen, dass sie die Unantastbarkeit dieser direkten Verhandlungen respektieren.» Zuvor hatte die Ukraine auf eine solche 30-tägige Waffenruhe mit Kriegsgegner Russland bestanden.(wy)
13:57
Ukraine meldet 734 russische Verstösse gegen Waffenruhe
Die Ukraine hat der russischen Armee hunderte Verstösse gegen die von Moskau einseitig ausgerufene Waffenruhe vorgeworfen. Die anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes in Moskau verkündete Feuerpause sei wie erwartet «eine Farce», sagte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha am Donnerstag. «Die russischen Streitkräfte greifen weiterhin an der gesamten Front an», betonte er. Von Mitternacht bis Donnerstagmittag seien 734 Verstösse gegen die Waffenruhe und «63 Angriffsoperationen» der russischen Armee verzeichnet worden.
Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte hingegen, die russische Armee halte sich «strikt an die Waffenruhe». Es würden keine Luft-, Raketen-, Artillerie- oder Drohnenangriffe ausgeführt. Die Ukraine habe die Kampfhandlungen aber nicht eingestellt und Russland reagiere auf entsprechende Angriffe, erklärte das Ministerium.
07:39
Trump von Vance' Aussage überrascht
Die US-Regierung äusserte sich unzufrieden über mangelnde Fortschritte bei ihren Friedensbemühungen und hält russische Vorbedingungen für überzogen. «Die Russen stellen im Moment eine Reihe von Forderungen», sagte Vizepräsident JD Vance bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz in der US-Hauptstadt Washington. «Wir denken, dass sie zu viel verlangen.» Er trat für direkte Gespräche zwischen Moskau und Kiew ein.
Auch Trump ist unzufrieden, allerdings wusste er nichts über die Aussagen seines Vizepräsidenten. «Wann hat er das gesagt?», fragte er. Die Reporterin antwortete: «Heute Morgen.» Daraufhin entgegnete Trump, das könne gut sein, Vance wisse womöglich «einige Dinge», während er mit anderen Themen befasst gewesen sei. Und weiter: «Wir kommen an einen Punkt, an dem einige Entscheidungen getroffen werden müssen. Ich bin nicht zufrieden damit», sagte auch Präsident Donald Trump.
04:22
Nach Beginn der Feuerpause: Ukraine und Russland melden Luftangriffe
Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin verkündeten Feuerpause im russischen Angriffskrieg hat die ukrainische Luftwaffe in der Nacht zu Donnerstag weitere Bombenangriffe der gegnerischen Streitkräfte gemeldet. Russische Flugzeuge hätten wiederholt Lenkbomben über der Region Sumy abgeworfen, teilte die Luftwaffe am frühen Morgen auf Telegram mit. Sie warnte vor Luftaktivitäten in östlicher Richtung. Umgekehrt wurden auch aus der westrussischen Region Lipezk Drohnenalarm und nächtliche Angriffe gemeldet, wie Gouverneur Igor Artamonow auf Telegram bekanntgab. Die Angaben beider Kriegsparteien können nicht unabhängig überprüft werden.
Die von Putin angeordnete Waffenruhe sollte in Moskau um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ am Mittwoch) beginnen und drei Tage bis Samstag dauern. (DPA)
02:55
EU-Staaten arbeiten an neuem Paket mit Russland-Sanktionen
In der EU wird wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein 17. Sanktionspaket vorbereitet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur diskutieren Vertreter der 27 Mitgliedstaaten seit Mitte dieser Woche über neue Vorschläge der Europäischen Kommission, die eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsehen.
Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung von bestehenden Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen. Darunter sind neben russischen etwa auch türkische und chinesische Firmen.
Insgesamt soll dem Vorschlag nach knapp 150 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten werden. Ebenso würden die Betreiber dann auch nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können. Personenbezogene Sanktionen wie EU-Einreiseverbote und Vermögenssperren sind in mehr als ein Dutzend Fällen vorgesehen. Von Ausfuhrbeschränkungen wären rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen, knapp 50 weitere dürften gar keine Geschäfte mehr in der EU machen und müssten auch Vermögenssperrungen befürchten.
Angst vor Ölkatastrophe
Bei den Sanktionen gegen die Schiffe geht es vor allem um die Beschränkung russischer Exporte, aber auch um den Umweltschutz. Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert worden sind.
Nach Ansicht von Experten gibt es dabei grosse Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt. Sie weisen zum Beispiel darauf hin, dass viele Tanker überaltert seien, technische Mängel hätten und zeitweise ohne automatisches Identifizierungssystem unterwegs seien.
Beschluss möglicherweise schon in zwei Wochen
Erste Gespräche über die Sanktionsvorschläge auf politischer Spitzenebene könnte es bereits an diesem Donnerstag bei einem informellen EU-Aussenministertreffen in Warschau geben, zu dem auch der neue Bundesaussenminister Johann Wadephul (CDU) angereist ist. Im Idealfall sollen die neuen Sanktionen in knapp zwei Wochen bei einem regulären EU-Aussenministertreffen beschlossen werden.
Das bislang letzte Paket der EU mit Russland-Sanktionen war im Februar beschlossen worden, passend zum dritten Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine. Es umfasste vor allem neue Handelsbeschränkungen, Schritte gegen russische Medien sowie Massnahmen gegen die sogenannte Schattenflotte. (DPA)
00:09
Russland beginnt dreitägige Feuerpause
Die von Russland einseitig verkündete Waffenruhe über die Tage des Weltkriegsgedenkens ist mit Tagesanbruch in Moskau um 0.00 Uhr Ortszeit (Mittwoch 23.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten bis Samstag um Mitternacht. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert.
Kein Luftalarm über der Ukraine
Anders als in den Nächten zuvor herrschte in der Ukraine kein Luftalarm wegen anfliegender russischer Drohnen oder Raketen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte den Vorstoss von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen. Die Pause sei zu kurz für einen ernsthaften Einstieg in eine Friedensregelung.
In seiner abendlichen Videoansprache bekräftigte Selenski den auch von den USA unterstützten Vorschlag, mit einer 30 Tage dauernden Unterbrechung der Kämpfe zu beginnen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben über weitere ukrainische Drohnenangriffe. (DPA)
Mittwoch, 07.05.2025
05:03
Drohnenattacke auf Kiew – Brand in zehnstöckigem Wohnhaus
Mehrere Wohnhäuser in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einem nächtlichen Drohnenangriff von herabfallenden Trümmern getroffen und in Brand geraten. Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Tymur Tkatschenk, am frühen Morgen auf Telegram mit. In einem Bezirk seien Teile eines Wohnhauses zerstört worden, in einem anderen brannten Wohnungen im siebten, achten und neunten Stock eines zehnstöckigen Gebäudes. Auch ein Supermarkt sei dort getroffen worden. Während des Luftalarms in der Stadt waren nach ukrainischen Medienberichten Explosionen zu hören. (DPA)
04:14
Vor Siegesfeier: Ukraine greift Moskau wieder mit Drohnen an
Kurz vor den Gedenkfeiern zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg greift die Ukraine Moskau russischen Angaben zufolge unvermindert mit Drohnen an. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram mit, es seien in der Nacht insgesamt neun Drohnen abgewehrt worden. Über Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Bereits am Montag und Dienstag hatten die russischen Behörden ukrainische Drohnenangriffe gemeldet. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.
Darüber hinaus wurde in der Nacht erneut aus Sicherheitsgründen der Flugverkehr auf dem Moskauer Flughäfen Scheremetjewo vorübergehend eingeschränkt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete.
Militärparade in Moskau
Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping. Er soll bereits heute zu einem insgesamt viertägigen Staatsbesuch anreisen.
Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet. Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab. (DPA)
04:13
EU-Kommission will Gaslieferungen aus Russland ab 2027 verbieten
Die EU-Kommission will Gaslieferungen aus Russland in den kommenden Jahren vollständig verbieten. Dafür will die Kommission nach eigenen Angaben vom Dienstag zwei Stufen vorschlagen: Zum Ende des laufenden Jahres will die Behörde kurzfristige Gaskäufe am sogenannten Spotmarkt verbieten, ausserdem sollen Unternehmen keine neuen Verträge mehr schliessen. Spätestens Ende 2027 soll gar kein Gas mehr aus Russland in die EU fliessen.
Russisches Pipeline-Gas und Flüssiggas (LNG) machten nach Kommissionsangaben im vergangenen Jahr rund 19 Prozent der Gasimporte der 27 EU-Staaten aus. Rund ein Drittel davon bezogen europäische Abnehmer demnach aus kurzfristigen Verträgen, die einfacher kündbar sind. Diese will die Kommission ab Ende 2025 verbieten.
Gesetzesvorschlag in den kommenden Monaten
Für bestehende langfristige Verträge sieht die Kommission wegen der höheren Liefermenge eine längere Übergangszeit vor. Stichtag für das endgültige Aus russischer Lieferungen soll deshalb Ende 2027 sein. Für beide Schritte will die Kommission im kommenden Monat einen Gesetzesvorschlag vorlegen.
«Es ist jetzt an der Zeit, dass Europa seine Energiebeziehungen zu einem unzuverlässigen Lieferanten vollständig abbricht», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. «Mit der Energie, die auf unseren Kontinent kommt, sollten wir nicht für einen Angriffskrieg gegen die Ukraine zahlen», fügte sie hinzu. (AFP)
Dienstag, 06.05.2025
01:46
Vor Weltkriegsgedenken: Moskau meldet neue Drohnenangriffe
Wenige Tage vor den Gedenkfeiern in Moskau zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg meldet Russland neue Drohnenangriffe auf seine Hauptstadt. Mindestens acht unbemannte Flugobjekte seien auf dem Weg nach Moskau von den Flugabwehrkräften abgeschossen worden, teilte Bürgermeister Sergei Sobjanin in der Nacht zu Dienstag auf Telegram mit. Trümmer einer Drohne seien auf eine Autobahn gestürzt, bislang gebe es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr auf den vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr auch auf den Flughäfen in Kaluga (rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau), Saratow (rund 850 km südöstlich von Moskau) und Wolgograd (rund 1000 Kilometer südöstlich von Moskau) zeitweise gestoppt.
Bereits am Montag hatten die russischen Behörden einen ukrainischen Drohnenangriff gemeldet. Die Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.
Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping.
Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet. Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab. (DPA)